Das Gräberfeld von Altenerding/Klettham hat mit der im Roman erzählten Geschichte überhaupt nichts zu tun. Der Friedhof wird allerdings traditionell mit dem Ort "Ardeoingas" in Verbindung gebracht und kann als archäologischer Hinweis auf die relative Größe und Bedeutung der Siedlung gelten.

 

Das Gräberfeld wurde 1965 entdeckt und unter Leitung von Prof. Dr. Walter Sage so weit als möglich untersucht. Zum Teil war der Grund allerdings bereits überbaut (die Liegnitzer Straße quert das Gräberfeld). Die Ausgrabungen erstreckten sich über mehrere Phasen in den Jahren 1966 bis 1969 und 1973.

 

Es wurden 1523 Bestattungen gezählt (Zahl der erhaltenen Skelette bzw. Skelettreste); das läßt unter Berücksichtigung der vermuteten Ausdehnung des Friedhofs auf eine Gesamtzahl von etwa 2200 bis 2300 Gräbern schließen. Die Belegung setzt circa 470 ein und läuft von an 640 bis ca. 680 schrittweise aus. Vorsichtig geschätzt kommt man für den Ort, der zu dem Gräberfeld gehört, damit auf eine Zahl von 250 bis 300 Einwohnern. Für damalige Verhältnisse durchaus beachtlich.

 

Das Kletthamer Gräberfeld weist einige Besonderheiten auf. Zum Zeitpunkt seiner Entdeckung verblüffte vor allem das frühe Einsetzen der Belegung. Wenn man davon ausgeht, daß die Gründung des Ortes mindestens eine Generation vor Beginn der Belegung erfolgt sein muß (die Leute bauen ja nicht ihre Häuser und legen sich dann sofort hin, um zu sterben), müßte die zugehörige Siedlung um 450 herum angelegt worden sein. Zu diesem Zeitpunkt bestand das römische Reich offiziell noch. Inzwischen haben vor allem die Ausgrabungen in Straubing-Bajuwarenstraße in diesem Punkt viel Licht ins Dunkel gebracht.

 

Eine weitere Besonderheit ist die hohe Bestattungsdichte mit zahlreichen Überschneidungen und Wiederbestattungen. Offenbar wurde der Friedhofsbereich über 200 Jahre hinweg in seiner Lage nicht wesentlich verändert, was auf eine hohe Siedlungskontinuität und fortlaufende Traditionen hindeutet: bestimmte Gruppen von Menschen wollten immer wieder in denselben Bereichen des Friedhofs beerdigt werden. Es ist also davon auszugehen, daß diese Gruppen ihre Grabbereiche auch kennzeichneten und pflegten.

 

(wird noch fortgesetzt)

 

 

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